Reifenwechsel

DIE FAUSTREGEL «O BIS O» BESAGT, DASS ZWISCHEN OKTOBER UND OSTERN WINTERREIFEN DIE SICHERE WAHL SIND. UMGEKEHRT HEISST DAS, DASS ES BALD SCHON ZEIT FÜR SOMMERREIFEN IST. SIND SIE BEREIT?

Sommer- und Winterreifen unterscheiden sich sowohl in der Profilgestaltung als auch in der Gummimischung voneinander. Deshalb rät der TCS dringend davon ab, Winterreifen im Frühling noch «auszufahren». In der Schweiz ist der Reifenwechsel allerdings nicht gesetzlich vorgeschrieben, es gilt nur die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Für Sommerreifen empfiehlt der TCS jedoch eine Mindestprofiltiefe von 3 mm. Diese lässt sich einfach ermitteln, indem Sie ein 1-Franken-Stück ins Reifenprofil stecken. Wenn Sie den Sockel der Helvetia noch nicht sehen, haben die Reifen für die Sommersaison noch genügend Profil.

Für alle, die selbst Hand anlegen wollen, haben wir wichtige Punkte zusammengestellt, die beim Radwechsel zu beachten sind.

Vor dem Radwechsel

  • Prüfen Sie bereits benutzte Sommerreifen auf Schäden. Auch Felgen, Radschrauben und -muttern sollten keine Schäden aufweisen.
  • Prüfen Sie, ob die Reifen eine vorgeschriebene Laufrichtung haben. Ob und in welcher Laufrichtung die Reifen montiert werden müssen, ist an der Reifenflanke ersichtlich. Üblich sind die Bezeichnungen «Rotation», «Direction» oder «Drehrichtung » plus Pfeil in die vorgesehene Abroll-Richtung.
  • Beachten Sie die Angaben des Fahrzeugherstellers bezüglich Reifenwechsel.

Radwechsel

  • Ziehen Sie die Handbremse an und legen Sie den ersten Gang ein (bzw. Stellung «P» bei Automaten)
  • Ziehen Sie die Radkappe (sofern vorhanden) ab. Lösen Sie die Radmuttern oder -bolzen zunächst nur etwa um eine viertel Umdrehung.
  • Setzen Sie den Wagenheber an der vorgesehenen Stelle des Unterbodens an und heben Sie das Fahrzeug bis zur Montagehöhe an.
  • Schrauben Sie die Radmuttern nun ab und prüfen Sie die Gewinde. Sind sie verschmutzt oder verrostet, können Sie diese mit einer Drahtbürste reinigen. Gewinde nicht schmieren!
  • Reinigen Sie die Radauflageflächen vor dem Aufstecken des neuen Rades und werfen Sie einen Kontrollblick auf Bremsscheiben und Bremsbeläge.
  • Um das fahrzeugspezifische Abriebbild auszugleichen, können Sie Vorderund Hinterräder tauschen. Montieren Sie die Räder aber immer auf der gleichen Fahrzeugseite wie in der Vorsaison.
  • Schrauben Sie alle Radmuttern mit dem Radkreuz zunächst nur leicht an.
  • Lassen Sie das Auto so weit herunter, dass der Reifen am Boden aufsteht.
  • Ziehen Sie jetzt die Radmuttern über Kreuz mit dem vorgeschriebenen Drehmoment an. Unser Drehmomentschlüssel mit Ableseskala (s. gegenüberliegende Seite) leistet hierzu wertvolle Dienste.

Nach dem Radwechsel

  • Falls Sie die demontierten Räder nochmals verwenden können, notieren Sie auf deren Lauffläche die bisherige Position. Stellen Sie die korrekte Einlagerung sicher, beispielsweise mit Felgenbaum oder Wandregal (s. gegenüberliegende Seite).
  • Prüfen Sie den Luftdruck der montierten Reifen! Zu geringer Reifendruck ist gefährlich, wirkt sich auf das Fahrverhalten, den Treibstoffverbrauch und den Materialverschleiss aus. Mit der Akku-Pumpe des TCS (s. Seite 11) lässt sich der nötige Druck leicht und schnell erreichen.
  • Nachdem Sie mit den neu montierten Reifen ca. 50 km gefahren sind sollten Sie überprüfen, ob ein Nachziehen erforderlich ist.